Obwohl sich die Rolle der Frauen im Theater wesentlich verändert hatte, erschöpfte sich der Kampf um ihre Selbstbestimmung am Ende des 18. Jahrhunderts. Erst zweihundert Jahre später sollte die feministische Filmkritik ähnliche Fragen und Forderungen stellen. Kritisiert werden darin stereotype Bilder von Frauen, die Projektionen des männlichen Zuschauers zeigen und ein ideologisch verzerrtes Bild von Weiblichkeit transportieren. Auch das Theater des 18. Jahrhunderts war gewiss Schauplatz ästhetischer und moralischer Auseinandersetzungen, deren Ereignisse die Geschlechterrollen wesentlich, jedoch nicht nachhaltig veränderten. Trotz der revolutionären Errungenschaften der Schauspielerinnen, blieb die Inszenierung der Frau nämlich eine männliche Inszenierung – sowohl auf der Bühne des 18. Jahrhunderts als auch im Hollywood-Kino des 20. Jahrhunderts.
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